Gründung: 2006
Gesamtfläche: 140 Hektar (115 Hektar Ackerbau und 25 Hektar Grünland)
Lage: Stadtrandnähe im Osten Darmstadts
Boden: Lehmiger Sandboden (35 bis 40 Bodenpunkte)
Betriebsbereiche: Getreide- und Futterbau, Hofbäckerei, Hofmolkerei, Saatgutvermehrung (Roggen), Blumen selbst pflücken (0,6 Hektar), Saisongärten
Vertrieb: Direktvermarktung in Hofcafé und Hofladen
Betriebsform: Bürgerunternehmen als Aktiengesellschaft mit 176 Aktionär:innen
Ziel: „Die Fruchtbarkeit des Bodens aus dem eigenen Hof heraus entwickeln.”
Nahe Darmstadt hat sich im Jahr 2006 eine Bürger:inneninitiative das Gelände einer ehemaligen Domäne erkämpft. Gemeinsam mit Thomas und Kathrin Goebel gründeten sie das Hofgut Oberfeld. Mit einem reinen Pflanzenbaubetrieb fing alles an. Seitdem hat sich der Betrieb stetig weiterentwickelt. Heute findet sich auf dem Hof eine Mischung aus Saisongärten, Milchviehbetrieb, Ackerbau, Grünland, mit Weiterverarbeitung und direkter Vermarktung der Produkte.
Als wir Thomas Goebel im Sommer 2022 auf seinem Hof besuchten, sind es über 30 Grad. Das Gras ist längst vertrocknet und die Kühe suchen im Schatten Schutz vor der Sonne. Solche Wetterextreme kommen auch auf dem Hofgut Oberfeld immer häufiger vor und stellen den Hof vor große Herausforderungen, berichtet uns Thomas Goebel.
Um diesen schwierigen Bedingungen zu begegnen, setzen sie hier zunehmend auf Agroforstsysteme. Die Laub- und Obstbäume sorgen nicht nur für mehr Schatten und Biodiversität auf den Flächen, sondern bieten auch den Kund:innen leckeres Obst wie Äpfel, Birnen oder Paw-Paws.
In einem Gespräch erklärt uns Thomas Goebel, es sei das Ziel, mit ihrer Landwirtschaft gute und gesunde Lebensmittel herzustellen. Deshalb arbeiten sie auf dem Hof nach biodynamischen Prinzipien. Auch die Qualität bei der Weiterverarbeitung der Produkte ist ihnen besonders wichtig. So werden viele der Produkte gleich vor Ort veredelt – unter anderem in der hofeigenen Molkerei – und im eigenen Hofladen vertrieben.
Kontakt zum Hofgut Oberfeld:
Kontakt:
Gründung: 2010
Gesamtfläche: 55 Hektar
Lage: ländliche Lage im Werratal
Betriebsbereiche: Grünland (20 Hektar), Ackerbau (30 Hektar), Masthähnchen, Legehennen, Mutterkuhherde, Agroforst, Backstube, „Soziale Landwirtschaft”
Vertrieb: Direktvermarktung & Abokisten
Im Mai 2022 haben wir uns gemeinsam auf den Weg zu einer Pflanzaktion auf dem Werragut gemacht. Der zertifizierte Biolandhof ist im schönen Werratal ca. zehn Autominuten entfernt von Eschwege in Hessen gelegen.
Gemeinsam mit der Agroforst-Beratungsfirma Triebwerk hat der Familienbetrieb Großes vor. Auf einer Fläche von 12 Hektar hat Julius Nennewitz, Sohn der Familie und Hofnachfolger, insgesamt circa 1200 Bäume und Sträucher gepflanzt. 2024 kommen nochmal über 70 Bäumen, 290 Sträucher und 460 Kräuter hinzu. Darunter auch Arten, die für das typisch deutsche Klima eher ungewöhnlich sind wie zum Beispiel Pawpaws, Feigen oder Kakis. Aber auch alte „heimische” Arten wie die Kornelkirsche sollen in dem vielfältigen System zu finden sein. Das Ziel ist es, ein vielfältiges Angebot für die Kund:innen zu schaffen und den Betrieb gleichzeitig an die sich verändernden klimatischen Bedingungen anzupassen.
Neben diesem Großprojekt muss natürlich auch der alltägliche landwirtschaftliche Betrieb weiterarbeiten. Nicht nur die Mutterkuhherde der vom Aussterben bedrohten Rasse “Rotes Höhenvieh”, sondern auch die Legehennen in den mobilen Hühnerställen und die Masthähnchen wollen versorgt werden. Seit Oktober 2022 liefert die hofeigene Backstube jeden Donnerstag frisch gebackenes Brot. Den Acker, auf dem unter anderem Erbsen, Dinkel und Roggen wachsen, bestellt das Werragut ohne Pflug. Dies soll die biologische Vielfalt erhöhen und die Bodenstruktur verbessern.
Kontakt zum Werragut:
Gründung: 2018
Lage: ländliche Lage in der Nordpfalz
Betriebsbereiche: Baumschule
Vertrieb: Direktvermarktung (Abholung, Märkte, Lieferung)
Vision: „Unsere große Vision ist es, zu zeigen, dass man auf einer Fläche Naturschutz, Biodiversitätsschutz, Klimaschutz und Landwirtschaft vereinen kann. Dass der Mensch sich seiner Rolle als positiver Gestalter bewusst ist und widerstandsfähige Ökosysteme schaffen kann.“
Viele Landwirt:innen setzen als Anpassung an wärmere und trockenere klimatische Bedingungen auf Agroforstsysteme. Das haben wir auch in den letzten beiden Beiträgen bereits lesen können. Aber woher kommen eigentlich die Bäume beziehungsweise Sträucher? Wir haben die Baumschule ackerbaum in Obermoschel, Rheinland-Pfalz besucht, um das herauszufinden.
Die Baumschule ackerbaum haben Janine und Paul Raabe im Jahr 2018 gegründet, nachdem sie festgestellt hatten, dass zwar immer mehr Landwirt:innen Bäume und Sträucher auf ihre Flächen pflanzen wollen, ihnen jedoch die geeigneten Pflanzen fehlen. Diese Lücke haben sie mit ackerbaum geschlossen. Heute befinden sich im Sortiment der Baumschule 250 verschiedene essbare Pflanzenarten und 1000 verschiedene Sorten. Die Baumschule verfolgt ein entscheidendes Ziel: klimaverträgliche, essbare Pflanzen für die Zukunft etablieren, zur Verfügung stellen und verbreiten.
Dabei unterscheidet sich die Baumschule ackerbaum in ihrer Arbeitsweise in vielerlei Hinsicht von anderen Baumschulen. So ist das Substrat, in dem die kleinen Pflanzen heranwachsen frei von Stickstoffdünger oder Torf und dafür mit Pflanzenkohle und Kompost angereichert. Auch mit ihrer besonderen Pflanzenauswahl heben sie sich vom herkömmlichen Markt ab. Viele Betriebe in ganz Europa, die neue Agroforstsysteme planen, greifen heute auf das Sortiment der jungen Baumschule zurück. So auch das Werragut und der Hof Oberfeld, die wir weiter oben vorstellen.
Kontakt zur Baumschule ackerbaum:
Kontakt:
Weitere spannende Artikel
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.